Babys ohne Finger und Hände
Missbildungen bei Babys wegen Elektrosmog?
Gehäufte Fälle von Missbildungen bei Babys halten die Medien in Atem. Die Ursache ist nicht bekannt. In Deutschland hat das Landesministerium Nordrhein-Westfalen jetzt eine Untersuchung eingeleitet. Unklar ist, ob Elektrosmog eine Rolle spielt. Bei Tieren wurden Fehlbildungen nachweislich durch elektromagnetische Strahlung hervorgerufen.
Babys ohne Finger – jetzt laufen Untersuchungen.
Hilfe, unser Baby hat kein Händchen – dies ist eine Schlagzeile, die zurzeit in den Medien die Runde macht. Eine unerklärliche Häufung von Fehlbildungen bei Neugeborenen in der Nähe von Köln bewegt betroffene Eltern in ganz Deutschland. Für Eltern ist ein Baby ohne Hand ein Schock.
Fachleute vermuten nun, dass es Hunderte ungeklärte Fälle gibt. Nach den Medienberichten meldeten sich in Spitälern Dutzende von Eltern, die über fehlende Finger, Hände oder Arme berichteten.
Untersuchung eingeleitet
Dem Bundesgesundheitsministerium liegen keine Erkenntnisse zu den gehäuften Missbildungen bei Babys in Nordrhein-Westfalen vor. Indes leitete das Landesministerium eine Untersuchung ein. Nun muss sich auf Anfragen von Medien und Eltern der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit der auffälligen Häufung von Fehlbildungen beschäftigen. Diskutiert wird auch über ein nationales Fehlbildungs-Register. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rief Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der «Bild»-Zeitung auf, «dringend eine Studie in Auftrag zu geben, die systematisch die Daten der Kliniken und die Häufigkeit der Fälle erfasst».
Elektrosmog als Ursache für Fehlbildungen?
Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 6.884 Kinder mit Fehlbildungen in Krankenhäusern geboren. Damit hatten etwa 0,89 Prozent der Neugeborenen Fehlbildungen. Die Statistik liefert jedoch keine Informationen zur Art der Fehlbildung. Mögliche Gründe sind Medikamente, Giftstoffe in der Nahrung, Gendefekte. Kaum je wurden elektromagnetische Strahlen als mögliche Ursache genannt. Dabei gibt es durchaus Hinweise auf den Einfluss von Elektrosmog auf frühe Fehlbildungen im Mutterleib – zumindest bei Tieren.
In der Schweiz beschäftigte sich vor zwei Jahren der Bauernverband mit Fehlbildungen bei Kühen. Der Verband sprach sich gegen die bedingungslose Erhöhung der Mobilfunkgrenzwerte in der Schweiz aus. Die Ablehnung des Bauernverbands gründete auf Fällen wie jener von Bauer Hans Sturzenegger.
Bauer Hans Sturzenegger in der Schweiz: Seine Kühe bekamen nachweislich Fehlbildungen an den Augen wegen einer Handyantenne.
Fotos aus einem Medienbericht in Deutschland: Eltern mit Babys, die an Fehlbildungen an den Händen leiden.
Kühe mit weissen Pupillen
Der Landwirt sorgte für Schlagzeilen, weil seine Kühe nach der Installation einer Handyantenne krank wurden. Rund zwölf Monate nachdem auf seinem Scheunendach die Handyantenne funkte, gebar die erste Kuh ein Kalb mit weissen Pupillen. Anfangs schöpfte Sturzenegger, seit 1974 Landwirt, keinen Verdacht.
Kälber mit Augenschäden
Doch wenig später kamen ein drittes und viertes Kalb mit Augenschäden zur Welt. Er wurde misstrauisch. Der Bauer beobachtete, wie sich bei einigen seiner Kühe die Klauen lösten und die Euter entzündeten. Die Behörden nahmen den Bauer anfangs als Querulanten wahr, als er die Fehlbildungen mit der Handyantenne in Verbindung brachte. Er würde sich das alles einbilden.
Doch IBES kennt mehrere Landwirtschaftsbetriebe, die missgebildete Kälber und Tiere hatten, nachdem im Bereich weiterer elektromagnetischer Spannungs- und Stromquellen dort Mobilfunkantennen aufgestellt wurden. Niemand hat dabei beachtet, wieviele weitere Quellen in deren Umfeld vorhanden waren. IBES kann aus Erfahrung empfehlen, genau hinzuschauen, ob und wieviele Quellen elektromagnetischer Emissionen im Lebensumfeld wirksam sind.
Kühe: Studien der Universität Zürich
Auf den Fall Bauer Sturzenegger wurde Michael Hässig, Professor für Veterinärmedizin an der Universität Zürich ausmerksam. Der Wissenschaftler stutzte ob der Häufung der Augenfehler. Bei Bauer Sturzenegger kam ein Drittel der Kälber mit dem grauen Star zur Welt. Der Wissenschafter wollte mehr erfahren: Er lancierte fünf Studien, um die Auswirkungen von Elektrosmog auf Kühe und Kälber zu untersuchen.
Embryos: Elektrosmog hat Einfluss
Hässig und sein Team befragten er Landwirte. Sie stellten drei Antennen in einem Stall auf, um die Auswirkungen des Elektrosmog zu untersuchen. Ihre Erkenntnis: Der Elektrosmog hat tatsächlich einen gewisse Einfluss. Das Blutbild der Kühe veränderte sich durch die Bestrahlung. Der Wissenschaftler schlussfolgerte: «Bei trächtigen Tieren führte dies bei den Embryos zu vermehrten Schäden in der Augenbildung.»
Signifikanz ist bewiesen
Laut Hässig ist die Signifikanz bewiesen – es besteht also erwiesenermassen ein Zusammenhang zu der Antenne. Er schränkt jedoch ein, dass der Effekt bei gesunden Kühen geringer ausfalle. Zudem: Der Hof von Bauer Sturzenegger liegt unter einer Hochspannungsleitung und neben einer S-Bahn-Linie. Diese Häufung verschiedener Strahlenherde sei eine mögliche Erklärung, weshalb die Tiere dort so stark auf die Handyantenne reagierten. «Insbesondere die Magnetfelder der Züge dürfen nicht unterschätzt werden», sagte Hässig der Zeitung «Schweiz am Wochenende». Hässig wollte weiter forschen, doch er konnte seine geplante Studie nicht realisieren. Der Antrag zur Finanzierung wurde abgelehnt.
30 Bauern meldeten sich
Für Hans Sturzenegger hingegen ist die Sachlage klar: Bei ihm meldeten sich um die 30 Bauern, die von ähnlichen Fehlbildungen bei ihren Kühen berichteten. Als er sie auf ihren Höfen besuchte, stellte er fest: Die Krankheitsbilder der Tiere ähneln sich frappant. Die Landwirte hatten zudem ähnliche Alltagsprobleme: hohe Tierarztrechnungen, keine Aussichten auf Schadenersatz, langwierige Streitigkeiten mit den Mobilfunkanbietern. Sturzeneggers Kühen geht es bestens, seit die Antenne entfernt wurde.
Messen Sie selbst!
Verschaffen Sie sich Gewissheit und messen Sie selbst nach: Mit einem Elektrosmog-Messgerät können Sie Strahlungsquellen ausfindig machen und sich die konkrete Strahlenbelastung anzeigen lassen, beispielsweise von Mobilfunkantennen, Smartphones, Mikrowellen oder Stromleitungen.
IBES empfiehlt dieses Messgerät, das bezahlbar ist und direkt Auskunft über vorhandene Strahlung von Handyantennen, Hochspannungsleitungen und Geräte und Leitungen im Haus gibt. Die Geräte erfassen niederfrequente sowie hochfrequente elektromagnetische Strahlung gleichzeitig und geben die Werte auf einem Display an.